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Geöffnet von 10.00 bis 17.00

Die Besonderheiten der Gegenwartsarchäologie

 

Jean-Pierre Legendre ist Archäologe und dem Service Régional de l’Archéologie d’Auvergne-Rhône-Alpes angegliedert. Seit mehreren Jahrzehnten gräbt er materielle Überreste zeitgenössischer Konflikte aus und dokumentiert sie. Er hat das deutsche Gefangenenlager Vandœuvre-lès-Nancy veröffentlicht und beschäftigt sich seit einigen Jahren mit der Rezeption des Interniertenlagers Rivesaltes in Südfrankreich.

 

Nicolas Offenstadt ist Historiker, Dozent und Forscher an der Universität Paris 1 Panthéon-Sorbonne/Institut für moderne und zeitgenössische Geschichte (IHMC). Seine Arbeit über die Erinnerungen an den Ersten Weltkrieg und die ehemalige DDR hat ihn dazu gebracht, sich für materielle Überreste zu interessieren und mit Archäologen der zeitgenössischen Perioden zusammenzuarbeiten.

 

Samuel Verdan ist Spezialist für griechische Archäologie. Er beteiligt sich an den Forschungen, die von der Schweizerischen Archäologischen Schule in Griechenland an den Stätten von Eretria und Amarynthos durchgeführt werden. Im Rahmen einer Zusammenarbeit zwischen der EPFL und den Universitäten Lausanne und Genf betreute er 2019-2020 ein Team von Studierenden, das an einem Lager des Gulag im hohen Norden Sibiriens arbeitete.

 

Juliette Brangé ist Doktorandin an der Université de Strasbourg und bei Archéologie Alsace. Sie interessiert sich für die Kriegswirtschaft in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern. Seit vier Jahren leitet sie archäologische Ausgrabungen im Steinbruch des Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof.

 

Valentin Schneider ist Historiker und Forscher an der Hellenic National Research Foundation in Athen. Er ist Spezialist für den Zweiten Weltkrieg, die deutsche Besatzung und die Kriegsgefangenschaft. Er arbeitet regelmäßig mit Archäologen in Frankreich und Griechenland zusammen, insbesondere im Rahmen von Ausgrabungen an den Standorten der Lager in La Glacerie, Coyolles und Bétheny. Die Ergebnisse dieser Ausgrabungen hat er in seine eigenen Überlegungen als Historiker einfließen lassen.

 

Thomas Kersting ist ein Pionier der Gegenwartsarchäologie in Deutschland. Als stell­vertretender Leiter des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseums hat er zur Institutionalisierung der Lager-Archäologie im Hinblick auf die Lagerstandorte des Zweiten Weltkrieges beigetragen. Er hat zudem die Wanderausstellung Ausgeschlossen co-kuratiert, die sich mit der Archäologie der NS-Lager in Brandenburg auseinandersetzt, und mit dem Buch Lagerland eine Einführung in die Archäologie der Zwangslager des 20. Jahrhunderts vorgelegt.

Laténium – REC production/Philippe Calame 2023