0

Geöffnet von 10.00 bis 17.00

Chantier autorisé

24. Juni 2012 – 3. März 2013

 

Chantier autoritsé zeigte die Realität der archäologischen Arbeit auf den grossangelegten Ausgrabungen der letzten Jahrzehnte. Heutzutage ist eine archäologische Ausgrabung ein Unternehmen mit Schwermaschinen, das unter Zeitdruck und mit den Betonlastern im Rücken durchgeführt wird. Auf dem Feld der Ausgrabung arbeiten die Archäologen nicht nur mit Kelle und Pinsel, sie dirigieren auch die Bagger. Und im Anschluss an die Ausgrabung nimmt die Auswertung im Labor eine immer grössere Bedeutung ein. Denn die Archäologie ist ein kollektives Unterfangen, bei dem Spezialisten sehr unterschiedlicher Wissenschaftsbereiche zusammenarbeiten.

Die von der arbeitsgruppe des Laténiums mit den Mitarbeitern der Neuenburger Kantonsarchäologie konzipierte Ausstellung «Ausgrabung erlaubt» machte den Versuch einer neuen Erfahrung. In einer grossen symbolischen Ausgrabung vereinte sie Eltern und Kinder, allein oder als Familie, um mit ihnen die von der Entdeckung ausgelösten Gefühle zu teilen und die Neugierde des Archäologen, der in jedem von uns schlummert, zu wecken. Die Besucher entdeckten Fragen, Antworten und Spiele, zu archäologischen Methoden und Techniken, die auf den wirchtigsten Erkenntnissen beruhen, die bei den Grossausgrabungen aud der Autobahnlinie A5 gewonnen wurden.

Die Neuenburger Autobahngrabungen, die zwischen 1964 und anfangs der 2000er Jahre stattfanden, stellen das grösste Archäologieprojekt dar, das jemals in der Schweiz durchgeführt wurde. Diese Notgrabungen vereinten Dutzende von Archäologen und Grabungsteams, die aus bis zu 200 Personen bestanden. Sie führten zu unzähligen Entdeckungen, die unser Wissen zur Vergangenheit der Region revolutioniert haben. Zudem haben sie technische Innovationen und methodologische Fortschritte angeregt haben, die die Geschichte der europäischen Archäologie geprägt haben.

Parallel zur Ausstellung wurde eine Fotoausstellung zum menschlichen Abenteuer der archäologischen Ausgrabung gezeigt. Anhand der Fotographien von Yves André, Thomas Jantscher, Marc Juillard, Renaud Sterchi und Jacques Roethlisberger, hob das Latenium die persönlichen Sichtweisen dieser fünf Fotographen auf die Realitäten der täglichen archäologischen Praxis und auf die Umwandlung der Landschaften im Verlauf des Grabungsprogramms hervor.

Diese grossformatigen Fotoabzüge, die in den Monumentalräumen der Dauerausstellung des Laténiums ausgestellt wurden, bringen die Ausgräber zurück ins Museum. Ein Jahrzehnt nach Abschluss der gigantischen Ausgrabungen der Autobahnbaustelle A5, waren die Frauen und Männer, die zur Wiederentdeckung unserer Vergangenheit und zum Erhalt unseres Kulturerbes beigetragen haben, mit den Schätzen, die sie ausgegraben haben und die heute die Vielfalt des Laténiums ausmachen, vereint.