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Geöffnet von 10.00 bis 17.00

MIT HERZBLUT AM WERK

Intime Einblicke in den Grabungsalltag

Diese Stimmungsfotografien bringen das Engagement der Archäologen auf der Grabung zum Ausdruck. Durch ihre Spontaneität belegen sie die Anreize und Zwänge des Grabungslebens, den Rausch des gemeinsamen Miteinanders, aber auch die einsamen Momente in diesen noch anonymen Geländearealen, in denen der Zukunft der Weg bereitet wird. Sie vermitteln einen Eindruck der langen Arbeitstage in der drückenden Sommerhitze oder der beissenden Kälte und klammen Nässe, im ständigen Körperkontakt mit dem Erdreich, welches unser Wissen zur Vergangenheit erweitert.

Im Sinne eines «making of» dokumentieren diese Aufnahmen den Entstehungsprozess der archäologischen Arbeit in der Ungewissheit dessen, was noch im Werden begriffen und noch nicht durch wissenschaftliche Analyse erfasst ist — zwischen Hoffnung und Entmutigung, zwischen Zweifeln und plötzlichen Ausbrüchen von Enthusiasmus, wenn sich die persönlichen Wunschvorstellungen in die Disziplin eines gemeinsamen Unternehmens fügen müssen.

Weit entfernt von den herkömmlichen Darstellungen einer perfekten Archäologie gewähren diese Fotos einen Blick hinter die Kulissen der Ausgrabungsstätten, von den 1960er Jahren bis in die 1990er Jahre — unmittelbar vor der erst wirklich am Ende des 20. Jh. abgeschlossenen Professionalisierung der Grabungsarbeit. Indem sie die oft zurückgehaltene Realität des «hors-champ» zeigt, wirft die Ausstellung « Mit Herzblut am Werk» einen intimen, komplizenhaften Blick auf die gelebte Praxis der Archäologie.

Du cœur à l'ouvrage. Sur une photographie prise à Conchil-le-Temple (Pas-de-Calais), La Frénésie, 1977. © J.-Fr. Piningre, Direction régionale des antiquités.