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Geöffnet von 10.00 bis 17.00

Aux origines des pharaons noirs
10’000 ans d’archéologie en Nubie

3. September 2014 – 17. Mai 2015

 

Aux origines des pharaons noirs zeichnete die Siedlungsgeschichte der prähistorischen und antiken Gesellschaften Nubiens im Verlauf der letzten 10’000 Jahre nach. Die Ausstellung gab einerseits Einblick in die Welt der Toten und die beeindruckenden Bestattungssitten der nubischen Nekropolen, und andererseits in die Welt der Lebenden, von den Anfängen der Sesshaftigkeit bis zur Gründung der ersten Städte Schwarzafrikas.

Im Laténium erforderte dieses ehrgeizige Projekt eine Änderung des Ausstellungsrundgangs, da für diese Wechselausstellung ein  zusätzlicher Raum freigestellt werden musst. Die auf zwei Etagen präsentierte Ausstellung Aux origines des pharaons noirs machte ein herausragendes Ensemble archäologischer Funde mit zahlreichen Leihgaben, die von den Museen in Genf und Leipzig und besonders vom Museum in Kerma und dem Nationalmuseum in Khartum (Sudan) bereitgestellt wurden, erlebbar.

Ob Grabbeigaben oder Alltagsgegenstände: In der Austellung konnte der Besucher Schmuck und Ziegergenstände aus Gold, Bronze, Halbedelsteinen, Elfenbein, Steingut und Muscheln, Waffen und Geräte aus Bronze, Knochen, und Stein, Tier- und Frauenfigürchen, fein verzierte Keramiken, Stelen und Skulpturen aus Sandstein, sowie die monumentalen Rekonstruktionen der Statuen der «Schwarzen Pharaonen» Tanotamun und Taharqa entdecken.

Um in realistischer Weise die originalen archäologischen Kontexte zu rekonstruieren, wurden in der Ausstellung auch Modelle der ersten prähistorischen Dörfer und der antiken Stadt Kerma gezeigt, die seit Jahrzehnten von den Forschern der schweizerischen archäologischen Mission im Sudan untersucht wird. Ausserdem waren auch mehrere Rekonstruktionen von Gräbern mit ihren Grabbeigaben (darunter die natürliche Mumie eines nubischen Bogenschützen).

Aux origines des pharaons noirs beschränkte sich nicht auf die Präsentation der Ergebnisse der archäologischen Forschungen. Anhand von Videos, die es dem Besucher ermöglichten, in die Atmosphäre des Landes einzutauchen, gab die Ausstellung auch Einblick in die Grabungsarbeiten und zeigte die Beziehungen auf, die die Schweizer Archäologen mit der lokalen Bevölkerung knüpfen konnten. Diese menschlichen Erfahrungen führten vor Ort zur Schaffung eines originalen Museums, das in beispielhafter Weise zur Aufwertung der archäologischen Entdeckungen beiträgt. Zum Abschluss gibt die Ausstellung des Laténiums den Besuchern des Museums Kerma das letzte Wort: Männer und Frauen jeden Alters und aus allen sozialen Schichten teilen so mit uns ihre Verbundenheit mit dem lokalen archäologischen Kulturerbe.

Die bereits seit vielen Jahren vorgesehene Ausstellung, die im Rahmen einer Partnerschaft zwischen dem Laténium und der Stiftung Kerma zur Aufwertung des nubischen Kulturerbes konzipiert wurde, konnte anlässlich der Tagung 13th International Conference for Nubian Studies, die vom 1.-6. September 2014 an der Universität Neuchâtel stattfand, eröffnet werden.