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Geöffnet von 10.00 bis 17.00

 

Amphore à la mer ! Épaves grecques et étrusques

13. Mai – 27. November 2005

 

Die Suche nach im Meer versunkenen Schiffswracks ist einer der umfangreichsten und faszinierendsten Teilbereiche der Archäologie. Amphoren oder Luxusgeschirr, Kupfer-, Zinn- und Glasbarren, Alltagsgegenstände der Seefahrer und Bauelemente der Schiffe ermöglichen es, die Routen der Schifffahrt ab der Antike, sowie den Handelsaustausch im Mittelmeerbecken nachzuzeichnen: Tausende von Schiffen haben seit prähistorischer Zeit Schiffbruch erlitten, und die Entdeckungen sind zahlreich.

Woher kamen diese Schiffe? Wohin fuhren sie? Was transportierten sie? Welche Routen benutzen sie? Warum haben sie Schiffbruch erlitten?

Mit Hilfe der führenden Spezialisten der antiken Schifffahrt ist es heute möglich, ein paar Antworten auf diese Fragen zu geben. Die neuesten Untersuchungen, die in der Folge der spektakulären Entdeckungen der letzten fünfzehn Jahre durchgeführt wurden (Gela, Marseille, Giens, Ajaccio, etc.), liefern neue Informationen zur Entwicklung der Schiffsarchitektur, zu den Schifffahrtstechniken, aber auch zu den wirtschaftlichen Einflussbereichen: der Handel mit Wein, Olivenöl, Metallen und vielen anderen Gütern hatte tatsächlich ein grosses Ausmass erreicht. Diese Entdeckungen bringen auch politische Rivalitäten zwischen den damaligen Hochkulturen zutage.

Im «Rausch der Tiefe» des Ausstellungssaals des Laténiums wurden Schiffskörper und Schiffsladungen vom 6. bis zum 3. Jh. v. Chr. präsentiert, grosszügige Leihgaben der Superintendenza dei Beni Culturali und des regionalen Archäologiemuseums von Gela (Sizilien), des Département des recherches archéologiques subaquatiques et sous-marines und des Musée d’Histoire de Marseille, sowie der Université de Provence (Centre Camille Jullian, Aix-en-Provence).

Modelle und diverse Originalfunde ermöglichten einen Zugang in die Tiefen des Meers, aber auch in das Herz der etruskischen, griechischen und phönizischen Kulturen. Die Handelsrouten können aufgrund der Schiffwracks markiert werden. Sehr sorgfältig ausgeführte und manchmal risikobehaftete neue Ausgrabungen ermöglichten es, die Schiffsarchitektur, die Diversität der antiken Handelsprodukte oder das Leben der Seefahrer zu rekonstruieren.

Unter den in der Ausstellung präsentierten Schätzen befanden sich natürlich Amphoren, aber auch bemalte Gefässe, Metall- oder Glasbarren, Bronzestatuetten und sogar ein bemerkenswertes Korbgeflecht aus der griechischen Klassik, dessen Konservierung durch das Laténium gesichert wurde.